Er steht im Call-Room, den Kragen weit hochgezogen. Der Kopf ist nach unten gebeugt. Augenkontakt mit seinen Gegnern vermeidet er tunlichst. Aus seinem I-Pod dröhnt 50-Cent. Diese Musik pusht ihn. Kein Trainer in seiner Nähe. Keine Teamkollegen, die ihm noch Mut machen. Er ist allein.
Noch ein paar Sekunden und er läuft in die Halle ein - TUNNELBLICK. Er hört nichts mehr. Volle Konzentration. Er fixiert das Becken. Im Kopf spielt er das Szenario durch - wieviel Armzüge, wieviel Beinschläge, wieviel Atemzüge er unterwegs machen wird. Er überlegt nach taktischen Zügen, seine Kraft einzuteilen.
Dann das Zeichen. Er betritt den Startblock.
Schuss ....Absprung
Nach 400 Meter Lagen (eine der härtesten Disziplin im Schwimmsport) klettert er aus dem Becken, lächelt in die Kameras und gibt Siegerinterviews, als käme er gerade aus der Dusche!
MICHEAL PHELPS
Mit 23 Jahren - 8 Weltrekorde!
Weltweit stehen Trainer vor einem Rätsel - da man sich diese Leistung weder medizinisch und sportlich erklären kann.
Unterschwelliger Verdacht des Dopings wird laut - man wirkt ratlos!
Und GERMANY?
Germany war mal das Land mit den Top-Schwimmern. Hier gibt es super Trainingsbedingungen ... Aber dennoch - Deutschland im Schwimmsport - katastrophal!
Verschämt haucht man in die Kamera, dass wir es nun mal akzeptieren müssen, dass Deutschland hinterher schwimmt.
Da stehen Schwimmer aus Brazil, Italy, Hungary, Poland, Zimbawe, Korea und Japan im Finale, denen weitaus schlechtere Trainingsbedingungen zur Verfügung stehen.
Du musst, um in diesem Sport zu bestehen, um dich an die Weltspitze zu schwimmen, mindestens an die 4 Stunden täglich trainieren. Ein sehr harter und einsamer Sport, der keine "Freunde" kennt.
Nur was ist los?
Seit Jahren gibt es die Querelen zwischen dem DSV, seinem Vorstand sowie dem Marketing. Sponsoren stehen schon längst nicht mehr bei den Schwimmern Schlange. Ein durchschnittliches Monatsgehalt von ca.€ 2.000 steht einem Schwimmer im Monat zur Verfügung.
Damit kann man sich nun wirklich kein Training in den Staaten leisten.
Gute Trainer, denen aufgrund der Dopinggeschichten Made in GDR, gekündigt wurde, gingen ins Ausland und trainieren dort erfolgreich weiter.
Oder liegt es an der Gehaltskluft zwischen dem, was ein durchschnittlicher Tennisspieler verdient, der über das Gehalt eines Schwimmers nur müde lächeln kann.
Geht es wirklich nur noch um's Geld? Kann ich diese 'Leistungsverweigerung' als stillen Boykott gegen die 'Funktionäre da oben' auffassen?
Was läuft da 'falsch' in Germany's Sport-Arealen?
Oder anders gefragt, auch wenn ich mich jetzt damit weit aus dem Fenster lehne - Ist es überhaupt noch sinnvoll dies zu unterstützen?